Competo
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Ich möchte etwas
zurückgeben
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Pionierarbeit
zu leisten, scheint Matthias Teichmüllers Bestimmung zu sein. Vor 20
Jahren gehörte er zu den ersten sehbehinderten und blinden Menschen,
die am BFW zu Physiotherapeuten ausgebildet wurden. Heute führt er
eine eigene Praxis in Bad Homburg - und ist regelmäßig als Dozent in
Mainz zu Gast. Er betreut unter Leitung seines Lehrmeisters Piet Dijs
die ersten Osteopathen, die am BFW ausgebildet werden. Trotz
Doppelbelastung - sein Engagement als Dozent ist ihm ein
persönliches Anliegen: Ich möchte dem BFW etwas von dem
zurückgeben, was ich von ihm erfahren habe.
Osteopathen denken,
sehen, fühlen und erkennen mit den Fingern, heißt es. Und so, wie
Matthias Teichmüller im Körper seines Patienten Dysfunktionen
erspürt, hat er auch immer in sich gehorcht, um seine Bestimmung zu
finden. In den frühen 80er Jahren ließ sich er sich am heutigen BFW
zum Masseur und medizinischen Bademeister ausbilden. Er sammelte erste
Berufserfahrungen, vor allem mit Sportlern - und stellte fest, dass
diese Tätigkeit ihn nicht richtig ausfüllte: Er wollte heilen,
Physiotherapeut werden. Für Sehbehinderte gab es in Deutschland
damals jedoch noch keine speziellen
Ausbildungseinrichtungen.
Er bewarb sich an
verschiedenen Stellen, schrieb parallel aber auch seiner alten Schule
einen Brief - und begeisterte den damaligen Geschäftsführer Gerhard
Baumann für die Idee, am BFW eine solche Ausbildung anzubieten. Just
als sich ihm in Worms ebenfalls eine Chance eröffnete, ereilte ihn
die Nachricht, dass in Mainz tatsächlich ein deutschlandweites
Pilotprojekt gestartet werden sollte. Für Matthias Teichmüller war
es nun Ehrensache, dabei zu sein.
Osteopathie: Gestern Schüler - heute Assistent, Seite 18
Mit den Händen denken, sehen, fühlen - und erkennen
Erstellt: 21.04.2011 10:34 Aktualisiert: 28.04.2011 08:08
Autor: Klaus Wilinski