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Eine erfolgreiche Ehe auf Skiern


Damit schließt er ein Kapitel, dass etwas mehr als zehn Jahre seines Lebens beanspruchte. Er hatte sich dem alpinen Abfahrtslauf verschrieben, nachdem ihm Versuche im Slalom nicht zufriedengestellt hatten. Eine Disziplin, die Sehbehinderte in mehreren Varianten ausüben können. Gerd Gradwohl verzichtete auf akustische Signale, jagte stattdessen hinter einem so genannten „Begleitläufer“ die Piste hinunter.
Logisch, dass sich in einer solchen Konstellation Erfolge nur einfahren lassen, wenn zwischen Begleitläufer und Athleten blindes Verständnis und Vertrauen bestehen. Diese enge Symbiose wird auch schon mal als „Ehe auf Skiern“ bezeichnet. Grad Gradwohl führte sie mit Karl-Heinz Vachenauer, und das vorbildlich. Mit jemand anderem hätte er sie niemals fahren wollen.
„Ich habe in diesen Jahren alles erlebt, was man im Leistungssport erleben kann“, erzählt der 50-Jährige. Damit meint er nicht nur glanzvolle Siege - der größte war ihm 2006 vergönnt, als er bei den Paralympics in Turin die Goldmedaille im Abfahrtslauf gewann.
„Ich habe den Spaß kennengelernt, den der Sport be-reiten kann, aber auch den Stress. Ich weiß jetzt, wie sich die schlaflosen Nächte vor dem Start anfühlen, wie hart nach langen Reisen zu Wettkampforten der Kampf gegen Jetlag ist - und wie schwer es ist, nach einer Verletzung zurückzukommen.“


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Erstellt: 21.04.2011 10:34   Aktualisiert: 28.04.2011 08:08
Autor: Klaus Wilinski