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Die Praxis fürs gemeinsame Leben


Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir. Im Berufsförderungswerk Mainz wird die alte lateinische Weisheit besonders intensiv gelebt. Behinderte und Nicht-Behinderte lernen gemeinsam - nicht nur den anfallenden Unterrichtstoff, sondern auch das Verständnis und den Umgang miteinander. Und sie nehmen diese Erfahrung mit in ihr späteres Berufs- und Privatleben. Wohl kaum jemand hat diesen „integrativen Gedanken“ nachhaltiger - und romantischer - umgesetzt als Dunja Reiter-Mohr und Guido Mohr. Sie haben sich 1991 im BFW kennengelernt. Heute sind sie verheiratet, haben eine fünfjährige Tochter und betreiben auf dem Mainzer Lerchenberg eine Massage-Praxis.

Wer wem mehr geholfen hat in den nicht immer einfachen Lehrjahren? Auf diese Frage reagieren die beiden in dem perfekten Gleichklang, von dem so manches Paar nach 20 gemeinsamen Jahren nur noch träumt. „Wir haben uns gegenseitig prima ergänzt“, erklären sie sofort unisono.
Guido war 25, als er ins BFW kam. Er hatte Bäcker gelernt, konnte seinen Beruf jedoch wegen einer Mehlstauballergie nicht mehr ausüben. Zum medizinischen Bademeister und Masseur umzuschulen, war eine Idee, eine besondere Beziehung zu der Tätigkeit hatte er damals jedoch noch nicht, ebenso wenig zu Behinderten. „Als ich erfuhr, dass ich am BFW Mainz mit Sehbehinderten gemeinsam lernen sollte, sah ich darin aber sofort eine reizvolle Erfahrung, die mich nur weiterbringen konnte.“


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Erstellt: 21.04.2011 10:34   Aktualisiert: 28.04.2011 08:08
Autor: Klaus Wilinski